Erlöse im Februar werden gebraucht für Sofie – das Misthaufenkätzchen

Die kleine Sofie wurde im September in einem schlimmen Zustand auf einem Misthaufen eines Bauernhofs in den Haßbergen aufgegriffen – die Augen verklebt und zugeschwollen. Und nur halb so groß wie ihre Geschwister. Wir haben alle drei erst einmal gepäppelt. Ihre Geschwister Tscharlie und Merle durften im Dezember in ein neues Zuhause umziehen, Sofie ist noch bei uns, weil sie nach wie vor rotzelt und ihre Augen nicht in Ordnung waren.
Mitte Januar haben wir Sofie bei Dr. Freisen operieren lassen. Beide Augen wurden operiert und sie wurde auch gleich kastriert. Sie hat alles gut überstanden und ist ein lebhaftes und fröhliches Katzenmädchen geworden, wenn auch sehr zierlich für ihr Alter.

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Die Erlöse im Februar und März werden daher gebraucht:
– Augen-Op und Kastration Sofie
– Augen-Op und Kastration Konrad (ist noch nicht ganz abgedeckt)
– Amputation und Kastration Martl
– Behandlung Beppo
– Gingivitis-Behandlung Ronja

Tierarztwoche

Diese Woche ist Tierarztwoche. Am Dienstag waren wir mit der kleinen zarten Sofie beim Tierarzt, Blut abnehmen für einen FeLV-Test (ca. 40 EUR). Ein Glück ist der negativ, heute kam das Ergebnis.

Am Mittwoch dann mit Konrad, dem jungen Straßenkater aus Meiningen, bei Dr. Freisen in Hanau, Konrads böses Auge wurde operiert (286 EUR), kastriert und gechiped wurde er auch gleich. Er wird wieder vollständig damit sehen können, was wunderbar ist. Aber nun braucht er noch eine gute Nachsorge, das Auge muss mehrmals täglich gesalbt werden. Und Konrad muss einen Kragen tragen. Aber in zehn Tagen dürfte alles gut sein.10466982_748295811919694_1067231318840664039_o

Heute kriegen Tscharlie und Merle einen Chip (je 25 EUR). Wenn alles klappt, dürfen sie am Samstag in ihr neues Zuhause umziehen.

Am Freitag dann steht noch ein Besuch bei Dr. Grappendorf an. Martls Beinchen muss amputiert werden (ca. 350 EUR). Wir hatten ja immer gehofft, es lässt sich doch noch vermeiden, aber er hat ständig Krämpfe in seinem missgebildeten Bein, da er es nicht einsetzen kann und hochzieht, damit es nicht weh tut. Im fehlt vermutlich von Geburt an der Fuß und der Stumpf ist halt nicht zum laufen gemacht und sehr sehr empfindlich, da sind die Nerven ja ungeschützt.

Und dann nächste Woche noch mal eine Fahrt nach Hanau, dann mit Sofie, Augen-Op…..

Ihr seht, Eure Weihnachtseinkäufe werden gebraucht.

 

 

Drei Flaschenkätzchen halten uns auf Trab

Update: Die drei Flaschenkätzchen durften zu Susanne von der Tierhilfe Schweinfurt ziehen. Danke, Susanne!

Eigentlich war ich froh, diese Saison ohne Flaschenkätzchen überstanden zu haben. Denn wir sind in unserem Beruf dieses Jahr sehr eingespannt, was ja auch gut ist, wir müssen unseren Lebensunterhalt ja auch verdienen. Vor einer Woche dann ein Anruf, vier kleine Kätzchen im Stroh eines kleinen leer stehenden Stalls, die schon seit seit zwei Tagen schreien würden. Mutter, eine herrenlose Dorfkatze, auch noch jung und schon der zweite Wurf in kurzer Zeit, kümmert sich nicht. Es war schon Abend und wir haben vereinbart, wir kommen am nächsten Tag, wenn die Mutter nicht doch noch auftaucht. Am nächsten Tag waren es dann nur noch drei Katzenbabys, die haben weiter geschrien. Also haben wir sie geholt. Sie waren knappe drei Wochen alt, sehr hungrig und übersät mit Flöhen, es hat nur so gewimmelt. Ich hab sie gleich mit der Flasche gefüttert, die ersten Tage alle drei Stunden. Nun, nach einer Woche, sind es drei proppere Flauschkugeln geworden, die nachts schon mal ne Weile Ruhe geben, was die Sache natürlich deutlich einfacher macht.

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Irma – tapferes Unfallkätzchen

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Vor einer Woche hatte ich einen Anruf einer Bekannten auf dem AB, ein Kätzchen hätte einen Unfall gehabt und würde humpeln. Ich hab gesagt, einpacken und zum TA oder erst mal herbringen. Am nächsten Tag konnte das Kätzchen dann eingefangen werden, TA hatte schon zu, also kam es zu mir. Ca. 4 Monate alt. Ich habe es dann aus der Box genommen, mir angeschaut, aber nicht gesehen, dass ein Beinchen gebrochen ist. Da ich dachte, es ist ein wildes Kätzchen, habe ich es wieder in die Box. Dünn war es, der Schwanz war voller Kot, aber keine sichtbaren Verletzungen, die Beinchen konnte es auch bewegen, es hat gestrampelt. Ich hab dann noch mal nachgefragt, der Unfall war schon eine Woche her. Ich dachte mir, gut, keine gebrochenen Beine, keine äußeren Verletzungen, innere kann es keine haben, sonst wäre es nach einer Woche schon tot. Wir sind dann mit doch gleich in die Tierklinik gefahren, obwohl es ein sehr stressiger Tag war. Dr. Grappendorf nimmt es raus, tastet es ab, Leistenbruch. Der Darm hing draußen. Röntgenbefund: Zweifacher Beckenbruch. Wir haben das Kätzchen auf den Boden gesetzt, es ist sehr schwach, konnte aber stehen. Es hat versucht, Kot abzusetzen, ging aber natürlich nicht. Das kann es schon seit einer Woche nicht aufgrund der Verletzungen. Was tun, einschläfern? Operieren? Es wird nicht billig, meinte der Doc. Will ich so viel Geld für eine junge Katze ausgeben, die nicht mal mir gehört? Es kann sein, dass es Probleme mit dem Kotabsatz haben wird, dass es später mal Arthrose bekommt. Es muss erst mal Käfigruhe haben und und und. Das Kätzchen hat angefangen zu schnurren, ich hab angefangen zu heulen. Dann haben wir gesagt, auf FeLV testen, ist es positiv, schläfern wir ein (in dem Dorf gab es Leukosefälle). Ist es negativ, probieren wir es. Es ist negativ. Dr. Grappendorf hat es operiert, es bestand Lebensgefahr. Aber es hat eine Chance verdient. Eine Woche mit gebrochenem Becken und heraushängenden Därmen hat es überlebt, es sollte leben, wir wollten es nicht am Geld scheitern lassen. Sie heisst Irma.

Röntgenbilder
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Heute, eine Woche später, kann man sagen, Irma hat es gepackt. Sie kann schon wieder ganz kurz stehen und auch zwei Schritte laufen. Sie frisst und kann aufs Klo. Der Heilungsverlauf ist super.
Und Irma ist ein ganz liebes und goldiges Katzenkind.

Video von Irmchen

Die Rockabillys Konrad und Co

Nun sind die drei Katzenkinder aus Meiningen schon drei Wochen bei uns. Und es geht ihnen viel viel besser. Sie sind ordentlich gewachsen und fressen uns die Haare vom Kopf. Jeden Tag 1,2 kg Nassfutter. Unglaublich, was in so kleine Kätzchen reinpasst. Ich dachte ja erst, Konrad sei ein Mädchen. So vorwitzig, mutig und am zutraulichsten. Kann man mal sehen, wie man reinfliegen kann, wenn man vermenschlicht. Und nicht genau guckt. Auf jeden Fall sind alle drei Katerchen. Und toben gerne, viel und ausdauernd. Im Erdgeschoss hören wir sie dann poltern und es hört sich an, als ob sie Rock’n’Roll tanzen, mit Überschlag.

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Sie sind nun nicht mehr so scheu und ängstlich, ein Glück.

Das ist Martl, das Dreibeinchen und der goldigste, aber auch der ängstlichste.

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Das ist Konrad, der größte, mutigste und anhänglichste. Und der herzigste. Er hat wirklich ein Herzchen auf der Brust!
Bei ihm dachte ich erst, das eine Auge wäre ausgelaufen. Aber es ist noch da und er kann sogar damit gucken. Dr. Freisen wird das Auge dann noch operieren, dann wird es noch besser werden. Die ganze Mühe mit der Augensalberei hat sich mal wieder gelohnt!

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Das ist der Korbinian. Macht das, was der Konrad macht. Und ist dessen Kampf- und Tanzpartner. Er fasst nun auch langsam Zutrauen und geniesst nun auch Streicheleinheiten. Aber sich auf den Rücken zu schmeissen und sich das dicke Katerbäuchlein massieren zu lassen, wie das Konrad macht, ist unter Korbinians Würde.

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Erlöse im August werden gebraucht für

Im August werden die Erlöse von MIMMIs für eine ganze Reihe Tierarztrechnungen gebraucht. So viele Klimperbällchen kann ich gar nicht verkaufen, wie im Moment Geld für Tierarzt gebraucht wird.

Euthanasie Fundkatze Dani, MRT und Kastration Carlos, Chip Carlos, Blutuntersuchung Lotte FIP-Verdacht: 867,71 EUR
Kastration, Blutbild, Messung Augeninnendruck, Chip Lotte: 198,36 EUR
Zahnextraktionen, Gewebeuntersuchung, Blutbild Happy, Hausbesuch Lotte: 225,20 EUR
Maul-Op Sammy: 193,75 EUR

Konrad, Martl und Korbinian – drei Straßenkatzenkinder

Ende Juli hat mich meine Katzenfreundin aus Meiningen angerufen. Sie ist eine ältere Dame und kümmert sich seit Jahren um die Straßenkatzen in Meiningen. Wir haben vor einigen Jahren eine ganze Reihe Katzen dort kastrieren lassen, von denen bis heute übrigens keine überlebt hat. Außer die natürlich, die ich vermitteln konnte. Wie den Theo, Otto oder den Michl, denen geht es prima.

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Aber zurück zum Anruf. Dieser besagte, in einem Hinterhof würden drei kleine Katzen mit ihrer Mutter leben, die ziemlich krank seien. Da dieses Jahr in unserem Ort noch keine Katzenkinder aufgetaucht sind (toi toi toi), habe ich gesagt, ich nehme sie auf. Bedingung ist aber, dass alle Katzen dort kastriert werden. Die Situation dort ist wie fast überall. Leute füttern, kümmern sich aber nicht um den Gesundheitszustand der Tiere. Sie sehen, dass die Katzen krank sind, wissen aber nicht, was sie tun sollen. Kastriert werden sie natürlich auch nicht, das verursacht das ganze Elend. Der TSV vor Ort kümmert sich leider auch nicht.

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Eine junge Frau, die die Katzen dort auch gefüttert hat, hat dann die Katzenkinder eingefangen und zu uns gebracht.
Generell war der Zustand der Kätzchen gar nicht so schlecht, da habe ich schon ganz anderes gesehen. Der Sommer war schön bis dahin und sie wurden gut gefüttert, das zahlt sich aus. Aber zwei der Kätzchen haben ein schlimm erkranktes Auge, bei dem dritten fehlt ein Fuß. Und sie waren kleine Drachen, sie haben gefaucht und gespuckt. Klar, sie waren sehr verängstigt.

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Ein paar Tage später konnte dann die Katzenmutter eingefangen werden. Ich habe sie gleich zur Kastration bringen lassen und sie von dort dann abgeholt. Die Katzenmutter ist selber noch ein halbes Katzenkind, wog gerade mal 2,1 kg. Leider ist sie sehr scheu und ich habe sie nach einer Woche wieder in ihr altes Revier zurück gebracht. Kein schöner Platz für eine Katze, aber da kennt sie sich aus und da leben auch ihre Mitkatzen. Gefüttert wird sie ja auch und Nachwuchs kommt nun keiner mehr.

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Die Katzenkinder werden von Tag zu Tag zutraulicher und spielen nun auch unbeschwert. Sie sind nun ins große Katzenzimmer umgezogen, wo sie bleiben können, bis wir ein Zuhause für sie gefunden haben.

Kosten, die angefallen sind bzw. voraussichtlich anfallen werden und für die ich die Erlöse aus MIMMIs brauche:

– Kastration, Kennzeichnung und Test FIV/FeLV Katzenmutter: 196 EUR
– Augenbehandlung und Behandlung Beinstumpf Martl: ca. 120 EUR
– Augenop, Kennzeichnung und Kastration Korbinian und Konrad: ca. 400 EUR
– evtl. Amputation, Kastration und Kennzeichnung Martl: ca. 400 EUR

Scheuer Rhöntiger Sammy

Sammy wurde zusammen mit seinem Bruder Freddy und einem weiteren Geschwisterchen in einem kleinen Dorf in der Rhön geboren. Die Mutter einer Freundin hat die Katzenfamilie gefüttert. Dem Nachbarn hat das nicht gefallen und er hat auf die Katzen geschossen. Das Geschwisterchen von Sammy und Freddy wurde getötet, Sammy hat ein Auge verloren. Die Mutter der Freundin hat mich dann gebeten, die Katzenfamilie aufzunehmen. Und so kamen sie zu uns, das war im Jahr 2008. Sammy wurde mit einer Fuchsfalle eingefangen. In dieser hing eine Kette, in der sich Sammy verfangen hatte. Als er in der Falle bei uns ankam, hing er fast bewusstlos in dem Käfig. Sammy hat wohl damals beschlossen, den Menschen nicht mehr zu vertrauen. Sein Bruder Freddy ist etwas zutraulich geworden im Laufe der Zeit, aber Sammy war und blieb sehr scheu und somit unvermittelbar. Beide Rhöntiger sind dann mit uns umgezogen und leben hier mit uns zusammen. Die Mutter mussten wir wieder zurück tun, sie ist uns die Wände hoch gegangen.

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Freddy geht durch die Haustüre in den ungesicherten Freigang. Jeden Abend geht er raus und steht morgens pünktlich um 7:00 Uhr vor der Türe. Sammy geht in den Garten, springt aber über den Elektrozaun (was ein Glück sonst keiner nachmacht). Er will kommen und gehen, wann es ihm passt.

Sammy hat schon einige seiner sieben Leben verbraucht. Das letzte Mal war er am Bein verletzt und kam erst nach Hause, als er nicht mehr konnte.
Vor kurzem war Sammy 14 Tage verschwunden, wir haben ihn in der Zeit nur einmal kurz gesehen. Als er dann endlich im Garten war, haben wir gesehen, er muss ein großes Problem im Maul haben. Er war total abgemagert und struppig, liess sich aber nicht einfangen. Einen Tag später kam er dann freiwillig ins Haus. Wir konnten ihn in ein Zimmer einsperren, wo ich ihn einfangen und ihm Medizin geben konnte. Er hat aus dem Maul geblutet und stark gesabbert, der ganze Kiefer war geschwollen. Nachdem der Doc in der Tierklinik nicht da war, haben wir Sammy dann zu unserem alten Tierarzt nach Meiningen gebracht. Als Sammy in Narkose lag, hat man das ganze Ausmaß gesehen: Der untere Kiefer komplett entzündet und vereitert – FORL. Das ist eine Krankheit, die uns bis jetzt noch nicht getroffen hatte, die aber sehr heimtückisch ist, zerstört sie die Zahnwurzel der Katzenzähne. Aber so, dass man es erst dann merkt, wenn plötzlich der Zahnhals und der Nerv frei liegen. Denn dann hat die Katze unsägliche Schmerzen. So wie Sammy, der sich daraufhin verkrochen hatte und erst gekommen ist, als er gar nicht mehr konnte.

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Ein Glück ist Dr. Trong ein sehr geschickter Operateur und konnte alle Zähne ziehen und auch einen Teil des zerstörten Kiefers entfernen.
Da Sammy noch Schmerzmittel brauchte und ich es als zu stressig empfunden habe, ihn jedes Mal mit Kescher einzufangen, um ihm Medizin zu geben, hatten wir Sammy in einen ganz großen Käfig in der Waschküche getan. Aber für Sammy war es furchtbar da drin, er hat versucht, rauszukommen und hat randaliert. Also doch wieder ins Gästezimmer. Auch da wollte er auf keinen Fall bleiben. Er hat mich so verzweifelt angeschaut, dass ich ihn dann doch rausgelassen habe.
Und dann, am nächsten Tag, habe ich gestaunt. Es maunzelt, Sammy kommt ins Haus und geht hinauf ins Gästezimmer. Von alleine. Ich hinterher, schnell die Türe zugemacht, Napf mit hochkalorischem Päppelmatschfutter gefüllt, Medizin rein und hingestellt. Und Sammy hat es gefressen. Komplett. Dass er überhaupt wieder fressen konnte, war für mich ein Wunder. Und dass er freiwillig ins Gästezimmer kam, um seine Medizin zu fressen, war ein noch viel größeres.
So haben wir es dann ein paar Tage gemacht. Sammy kam, ich habe ihn oben gefüttert, er hat sich ausgeruht und dann ist er wieder los.
Mittlerweile geht es ihm viel besser, er kann wieder fressen, auch ohne Zähne.
Und ich bin sehr zuversichtlich, dass er wieder ein glücklicher, stolzer und freier Rhöntiger sein wird. Und den Mäusen werde ich nicht verraten, dass sie sich nicht mehr vor ihm fürchten müssen, da er nun ein zahnloser Tiger ist…

Lotte

Ich möchte Euch die blinde Lotte vorstellen.
Wir haben sie kennen gelernt, als wir begonnen haben, im letzten Herbst die Streunerkatzen bei uns im Dorf in einer alten Scheune anzufüttern, damit wir sie kastrieren lassen konnten. Projekt Scheune

Lotte hat da wohl schon immer gelebt und in einem alten Sessel geschlafen. Lotte war blind, das haben wir gemerkt. Und sie hatte ein ganz dickes Auge. Aber Lotte liess sich nicht einfangen. Nacheinander gingen uns alle in die Falle, aber Lotte nicht. Wir kamen auch gar nicht an sie heran, sie ist sofort unter dem Gerümpel in der Scheune verschwunden.
Wir haben dann begonnen, ihr ein extra Schüsselchen mit gewärmtem Futter hinzustellen. Und eine Antibiotikatablette reinzuschmuggeln. Nach und nach wurde das dicke Auge besser.

Lotte hat eine Schwester, die auch schlecht sieht und die beiden haben immer das „Doppelte Lottchen“ mit uns gespielt. Einmal dachten wir, hach, wir haben sie, aber es war die Schwester, die war aber schon kastriert.

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Im Frühjahr dann die Neuigkeit, die Scheune ist verkauft. Die neue Besitzerin hätte fünf Hunde, Lotte müsste weg. Na ja, es sind nur zwei Hunde und die Besitzerin wohnt noch nicht da, aber nun war es wirklich Zeit, Lotte einzufangen, zumal sie ja nicht kastriert war. Aber Lotte war weg. Das Gerümpel aus der Scheune verschwand und damit auch ihr Unterschlupf.

Irgendwann dachten wir, ach, Lottes Schwester ist aber zutraulich geworden, denn an sie kamen wir dann doch mal ran. Irgendwann konnte ich sie anfassen. Und dann habe ich gemerkt, Mist, dicker Bauch, dann ist es doch Lotte und nicht die Schwester, denn die ist ja kastriert. Es ist ja immer dunkel wenn wir füttern und die Katzen dort sind fast alle schwarz….. Wir haben dann noch ein bisschen gewartet und haben dann Lotte eingepackt.
Wir waren uns nicht sicher, wie sie reagieren würde, wenn sie eingesperrt ist. Und was wir machen würden, wenn sie nicht drin bleiben wollte. Denn wie will eine blinde Katze in einer leeren Scheune ihre Jungen großziehen. Das geht nicht.

Aber Lotte hat uns überrascht. Sie hat zwar ein bisschen gejammert, aber sie blieb dann doch drin. Und hat sich ihren dicken Bauch von uns kraulen lassen.

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Vier Tage später hat sie dann ihre Babys bekommen. Als ich dazu kam, lagen zwei nicht abgenabelt tot in der Kiste. Das dritte war gerade geboren, noch in der Fruchthülle. Ich habe es sofort sauber gemacht, gerubbelt, aber es wollte nicht ins Leben treten. Das vierte dann hat es geschafft, obwohl es das kleinste war, mit 75 g eigentlich zu leicht. Aber Lotte hat sich nicht gekümmert. Es nicht sauber geschleckt, nicht abgenabelt, nichts. Wir haben es noch einen Tag versucht, aber Lotte wollte nicht. Und hatte dann auch keine Milch. Also haben wir begonnen, es mit der Flasche zu füttern.

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Ein Glück durfte ich es dann zu Susanne von der Tierhilfe bringen, die das kleine Katzenkind zusammen mit drei weiteren Flaschenkätzchen groß zieht. Der kleine Emil ist nun 14 Tage alt und er scheint es zu schaffen. Im Moment hatte ich einfach nicht die Energie und Zeit für ein Flaschenkätzchen. Und alleine aufzuwachsen ist auch nicht schön. So war es viel besser für alle.
Denn Lotte machte mir dann auch große Sorgen. Die Tierärztin war einen Tag nach der Geburt da, da war wohl alles in Ordnung. Aber dann bekam Lotte Fieber, wollte nichts fressen, hatte weiße Schleimhäute.

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Wir sind dann mit ihr in die Tierklinik. Verdacht FIP, das ist ein Todesurteil. Das wollten wir aber noch nicht so schnell akzeptieren und haben Lotte wieder mit heim genommen.
Ich bin Tag und Nacht bei ihr gesessen und dann hat sie auch wieder gefressen. Zwei Tage späte das nächste Drama, Lotte hat ständig erbrochen, nichts blieb drin. Aber auch das hat sie überstanden.

Nun, vier Wochen nachdem Lotte eingezogen ist, geht es ihr wieder gut. Sie frisst seit einer Woche wieder und erholt sich. Seit gestern darf sie auch aus dem Bad und lebt nun mit uns und den anderen Katzen zusammen als ob sie schon immer da gewesen wäre.
Sie kommt gut mit den anderen aus, sie ist eine sehr soziale Katze. Und sie kommt gut mit ihrer Blindheit zurecht. Nachts ist sie noch im Bad, das ist uns zu gefährlich.
Nächste Woche wird sie kastriert, dann darf sie auch raus in den Garten.
Lotte ist eine sehr anhängliche und schmusige Katze. Und wir sind glücklich und froh, sie bei uns zu haben. Jetzt ist sie in Sicherheit und auch froh, ein Plätzchen zu haben. Und hat überhaupt keine Angst mehr.

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Der (nicht mehr) ganz normale Wahnsinn

Freitag vor einer Woche waren wir mit unserem blinden Pflegekater Orpheus bei Dr. Freisen in Hanau. Ich stelle Euch Orpheus dann in einem extra Beitrag vor.

Abends haben wir dann die schwangere und blinde Katze Lotte aus der Scheune eingepackt und bei uns aufgenommen. Sie bekommt dann später auch noch einen eigenen Beitrag.

Am Samstag mittag dann eine Mail einer Freundin, Fundkatze aus Ipthausen bei Königshofen, humpelt, was machen mit ihr. Ich habe auf den Fotos schon gesehen, oh weia, sieht nicht gut aus und habe gebeten, die Katze sofort einzutüteln und herzubringen. Natürlich hatte kein TA mehr auf.

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Das Kätzle nur noch Haut und Knochen, ein Beinchen dick, total ausgetrocknet. Ich hab sie dann erst mal versorgt und an den Tropf gehängt. Das Beinchen war so dick, da sie einen Abszess hatte, der dann aber aufging. Wir konnten die Wunde spülen. Aber ich habe gemerkt, die dicke Pfote ist nicht das eigentliche Problem, diese Katze kann nicht mehr, vermutlich irgendeine Viruserkrankung, FIP oder Leukose. Ich bin fast die ganze Nacht bei ihr gesessen. Sie bekam dann Untertemperatur. Am Sonntag vormittag sind wir dann mit ihr nach Bad Kissingen gefahren, um sie erlösen zu lassen. Der TA hat meinen Verdacht bestätigt.

Jens hat sie dann abends im Garten beerdigt. Das Kätzchen hatte einen langen Leidensweg hinter sich und Leute, die zwar gefüttert haben, aber wochenlang zugesehen haben, wie sich das Tier quält und immer weniger wird. Pfui kann ich da nur sagen.
Aber meine Freundin hat nun beschlossen, da aktiv zu werden und die Katzen da kastrieren zu lassen. Die erste ist nun schon kastriert und das ist toll.

Am Dienstag dann sind wir mit Carlos in die Tierklinik, es wurde ein MRT gemacht, um zu sehenwarum er seinen Kopf so schief hält und woher dieser epileptische Anfall kam. Ergebnis? Ohne Befund. Keine Entzündung, kein Tumor, keine Missbildungen, nichts. Er wurde dann noch kastriert. Und wie könnte es anders sein, ein Hoden war im Bauchraum, also größere Operation. Aber er hat alles gut überstanden. Er bleibt halt nun ein Schiefhälsle, aber er kommt zurecht.

Abends habe ich alles für Lottes Geburt vorbereitet. Ich hatte schon kein so ein gutes Gefühl. Eine Katze, die blind ist und verrotzt, da kann einiges schief gehen. Und so war es dann auch.

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Am frühen Mittwoch morgen kamen Lottes Kätzchen zur Welt. Ich bin immer wieder aufgestanden, um zu gucken, ob es so weit ist. War nichts. Dann bin ich um 3:00 Uhr noch mal rein, da habe ich gesehen, zwei lagen tot in der Kiste, nicht abgenabelt. Lotte lag auch halb drauf. Ein drittes wurde gerade geboren. Auch um dieses hat sich Lotte nicht gekümmert. Normal schlecken die Katzenmütter das Baby sofort ab, um die Fruchtblase zu entfernen, damit das Baby Luft bekommt. Dann nabeln sie es ab und fressen die Nachgeburt. Lotte hat nichts gemacht, also hab ich das gemacht. Aber das Katzenkind hat nicht ins Leben gefunden und ist gestorben. Dann kam noch ein viertes, ein ganz kleines. Das hab ich auch abgenabelt (ein Glück hatte ich mir vorher genau angeschaut wie man das macht). Der kleine Kater hat dann auch gleich gepiepst. Obwohl er viel zu leicht war, hat er Lebenswillen gezeigt. Lotte hat ihn nicht geputzt, aber sie hat zumindest akzeptiert, dass er bei ihr liegt.

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Am Mittwoch hatten wir einen wichtigen Termin und mussten aus dem Haus. Wir haben unsere Sabine engagiert, die dann die Tierärztin in Empfang genommen hat, die Lotte untersucht hat. War wohl alles ok. Lotte wollte aber nicht bei ihrem kleinen Kater bleiben und hat ihn immer wieder einfach liegen gelassen. Als ich abends dann heim kam, habe ich beschlossen, so geht das nicht und habe das Katzenkind ins Wärmebettchen gelegt und mit Flasche gefüttert. Lotte hatte auch keine Milch.
Lotte selber ging es auch nicht gut, sie hatte weiße Schleimhäute und war sehr schlapp. Ich hab dann von Mittwoch auf Donnerstag das Katzenbaby alle zwei Stunden gefüttert und es hat auch zugenommen. Aber Lotte kam nicht auf die Beine. Ich habe dann mit der TK telefoniert und vereinbart, dass ich Lotte bringe, wenn es nicht besser wird, sollte die Körpertemperatur sinken oder steigen, ansonsten AB und Schmerzmittel. Am Donnerstag war ich in Erfurt an der FH und Jens hat das kleine Wesen versorgt, hat er prima gemacht. Aber abends habe ich gemerkt, es wird zu viel und ich habe das Flaschenkind zu Susanne gebracht, die es nun aufzieht. Normal gebe ich Flaschenkätzchen nicht weiter, aber im Moment geht es einfach nicht. Und Susanne ist eine sehr erfahrene und liebevolle Pflegestelle und macht das schon. Allerdings braucht sie sehr viel Glück, denn der Kleine ist wirklich sehr klein und hat keine so guten Karten. Aber vielleicht schafft er es, hoffen wir es mal.

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Am Freitag früh hatte Lotte hohes Fieber, wir sind dann mit ihr in die Tierklinik. Nach der Blutentnahme hatte wir die Diagnose, vermutlich FIP, das ist ein Todesurteil. Wir haben aber gesagt, ne, wir geben noch nicht auf und haben sie wieder mit heim genommen. Lotte hat eine starke Anämie und eine leichte Gelbsucht.
Wir haben Lotte weiterhin mit Infusionen versorgt. Ich hab bei ihr gesessen und geheult. Jetzt, nach allem, was wir durch haben, nach ihrem Scheissleben in der kalten Scheune, jetzt, wo sie so zutraulich geworden ist und wir ihr endlich helfen und ein besseres Leben bieten können, jetzt darf sie nicht sterben. Mir ist eingefallen, dass sie Blutparasiten haben könnte, hämotrophe Mykoplasmen, die machen genau die Symptome und schlagen zu, wenn eine Katze geschwächt ist. Meine Rosalie ist daran gestorben. Und ich habe ihr das Antibiotikum gegeben, das dagegen hilft (ein zweites zu geben hatte ich mit der Tk abgesprochen). Und sie ist nicht gestorben.

Heute, am Sonntag, können wir sagen, sie hat es geschafft. Sie frisst wieder, läuft wieder rum und schmust. Sie hat keine FIP, das ist schon mal klar.

Lotte

Und da sag noch mal einer, man hätte als Katzentante ein ruhiges Leben. Ne ehrlich, jetzt muss mal wieder etwas Ruhe einkehren. Und auch Geld ins Haus kommen….

Kosten diese Woche:
Behandlung Orpheus: 137 EUR, Augentropfen Orpheus: 53 EUR
Euthanasie Fundkatze: 66 EUR
Kastration Bauchschnitt und MRT Carlos: ca. 550 EUR
Hausbesuch Lotte und Tierklinik Lotte Blutbild: ca. 250 EUR