Im Januar habe ich von www.Rettet-das-Huhn.de gelesen. Ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf das Leid der Legehennen hinzuweisen und „ausgediente“ Legehennen vor dem vorzeitigen Tod zu bewahren und in ein schlachtfreies Zuhause zu vermitteln. Ich habe mich immer für einen aufgeklärten Verbraucher gehalten, aber mir war dieses Elend nicht bewusst. Und ich habe beschlossen, da machen wir mit und nehmen Hühner auf.
Wir haben dann einen schönen Stall gekauft und zusammengebaut und eine Voliere dazu, einen kleinen Teil des Gartens fuchssicher eingezäunt und ich habe mich gut vorbereietet und alles gelesen, was ich über Hühnerhaltung so finden konnte.
Im April war es dann so weit, wir konnten unsere sechs Damen abholen. Ich wusste schon, was da kommt, aber als ich diesen mageren und bleichen Wesen dann gesehen habe, kamen mir die Tränen. Diese Tiere sind so gezüchtet, dass sie jeden Tag ein Ei legen müssen. Nach 1,5 Jahren ist dann das Ende angesagt, sie werden geschlachtet (ausgestallt umschreibt man das elegant). Vorher haben sie mit sieben Mithennen auf einem Quadratmeter gelebt, der Boden besteht aus Gitterrost voller Exkremente und die Sonne haben sie auch noch nie in ihrem Leben gesehen. Eine entsetzliche Form der Ausbeutung.
Unsere sechs Damen hatten aber von da an ein Leben. In Freiheit und Würde, mit Sonne und gutem Futter. Es war erstaunlich, wie schnell sie sich erholt haben. Konnten sie am ersten Tag vor Schwäche nicht auf der Stange sitzen, sind sie nach einer Woche schon draussen rumspaziert.
Im November ist dann eine der Ladies gestorben (ihre Lebenserwartung ist leider nicht lang) und wir haben beschlossen, noch mal zwei aufzunehmen. Es wurden dann vier, es waren vier Pflegefälle, also welche, die besonders arm dran waren. Aber auch sie erholen sich so langsam, die Federchen spriessen und wir machen ihnen noch eine schöne Zeit.